Afrikanische Schweinepest (ASP)

Informationen rund Um die Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. In den afrikanischen Ursprungsländern übertragen Lederzecken das Virus der ASP. Diese spielen in Mitteleuropa keine Rolle. Hier erfolgt eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Kadavern, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen bzw. -zubereitungen sowie andere indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, kontaminierte Ausrüstungsgegenstände einschl. Jagdausrüstung, landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen, Kleidung). Der Kontakt mit Blut ist der effizienteste Übertragungsweg. Nach einer Infektion entwickeln die Tiere sehr schwere, aber unspezifische Allgemeinsymptome. ASP ist keine Zoonose, also zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit, und daher für den Menschen ungefährlich. Andere Haus- und Wildtiere sind ebenfalls nicht empfänglich für die ASP.

Näheres zur ASP steht in den entsprechenden FLI-Informationen zur Verfügung Fotos zu Krankheitssymptomen und auffälligen Organveränderungen sind auf der Seite des Nationalen Referenzlabors für Afrikanische Schweinepest zusammengestellt, siehe Bildersammlung

Totes Wildschwein durch ASP Afrikanische SchweinepetKadaver Suchhundestaffel Saar im einsatz in Sachsen
Infektion

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch ein großes und komplexes Virus verursacht, das ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt. Die Übertragung des Virus kann sowohl direkt, d.h. von Tier zu Tier, als auch indirekt über kontaminierte Gegenstände, Schweinefleischprodukte und andere Erzeugnisse erfolgen. Der Mensch ist dabei der wichtigste Faktor für die Verschleppung über große Distanzen. Die akute Infektion verläuft nach einer kurzen Inkubationszeit zunächst mit schweren aber unspezifischen Allgemeinsymptomen, d.h. hohem Fieber, Bewegungsunlust und Futterverweigerung. In der finalen Phase können Blutungen, Desorientiertheit und Krampfanfälle auftreten. Die Sterblichkeit ist sehr hoch. In Ländern, in denen die ASP ständig vorkommt, treten bisweilen auch mildere und länger andauernde Verläufe auf, die durch Sekundärinfektionen geprägt sind. In diesen Fällen können die Tiere die Erkrankung überleben und nach einer langen Phase der Viruspersistenz gesunden. Da die klinischen und auch pathologisch-anatomischen Anzeichen der ASP nicht spezifisch sind, ist eine labordiagnostische Abklärung und Abgrenzung zur Klassischen Schweinepest (KSP) zwingend erforderlich. Bei klinisch kranken Tieren steht der direkte Nachweis des Virus bzw. seiner Erbinformation im Vordergrund. Des Weiteren können Antikörper gegen das Virus detektiert werden, die in gewissem Umfang eine Beurteilung der Erkrankungsdynamik in einem Bestand bzw. einer Population zulassen. Sowohl für den direkten als auch den indirekten Nachweis stehen zugelassene Verfahren und Bestätigungsmethoden zur Verfügung. Vor dem Hintergrund des andauernden ASP-Geschehens in Europa, ist ein permanent hohes Risiko für deutsche Haus- und Wildschweine gegeben. Kontinuierliche Wachsamkeit und Früherkennungsmaßnahmen sind geboten!

Afrikanische Schweinepest in Deutschland - keine Gefahr für Menschen

Ist ASP für Menschen gefährlich?
Nein, für Menschen und andere Haustiere ist die ASP ungefährlich. Der Erreger ist nicht auf Menschen übertragbar. Das gilt auch für den Verzehr von Schweinefleisch und daraus hergestellten Produkten.

Wie wird die ASP übertragen?

Die ASP wird durch Tierkontakt direkt von Schwein zu Schwein übertragen aber auch über andere Tiere, wie z.B. Hunde und Katzen. Möglich ist auch die indirekte Übertragung über tierische Produkte wie Rohwürste, nicht erhitzte Fleischwaren (z.B. Mett), sogar geräuchertes Fleisch und Wurst sowie Speiseabfälle, wenn diese von den (Wild-)Schweinen gefressen werden. Auch über Kot und Schmutz, die bei Tiertransporten entstehen, sowie verunreinigte Geräte kann eine indirekte Übertragung erfolgen. In tiefgefrorenem Schweinefleisch kann sich der Erreger über Monate halten.

Gibt es eine Impfung gegen die ASP?

Nein, im Moment gibt es keinen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest. An der Entwicklung eines Impfstoffes wird aber schon sehr lange geforscht.

Wie wird die ASP bei einem Ausbruch bekämpft?

Die ASP unterliegt der Anzeigepflicht, d.h. entsprechend auffällige oder tote Tiere müssen dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Die Bekämpfung ist in der Schweinepestverordnung geregelt. Die Verordnung schreibt unter anderem eine schnelle Labordiagnostik und damit den Nachweis der Erkrankung vor. Ist diese Diagnose gesichert, kann die Behörde die Tötung des betroffenen Bestands anordnen. Die zuständigen Länderministerien haben so genannte Restriktionszonen um die jeweiligen Fundorte festgelegt. In einem Radius von 3 Kilometern sind Kernzonen mit einem Betretungsverbot eingerichtet. Das festgelegte Seuchengebiet erstreckt sich derzeit über mehrere Landkreise entlang der Grenze zu Polen. In den betroffenen Gebieten wurden zahlreiche Maßnahmen gegen eine Verbreitung und zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest angeordnet: verstärktes und flächendeckendes Erlegen von Wildschweinen und Suche nach toten Wildschweinen und deren Untersuchung, auch außerhalb der unmittelbar gefährdeten Gebiete vorläufiges Jagdverbot für alle Tierarten, um möglicherweise infiziertes Schwarzwild nicht unnötig aufzuschrecken intensive Fallwildsuche (Fallwild sind Tiere, die verendet sind oder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind) durch geschultes Personal und unter Beteiligung von ortsansässigen Jägern Bergung und unschädliche Beseitigung aller Wildschweinkadaver unter hygienischen Bedingungen; dafür werden vor Ort Sammelstellen für Unfallwild und anderes Fallwild aufgestellt Überprüfung der schweinehaltenden Betriebe hinsichtlich der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen Prüfung vorläufiger Nutzungsbeschränkungen für land- und forstwirtschaftliche Flächen (z. B. Ernteverbot für Maisfelder) Außerdem wurden feste Wildschutzzäune errichtet. Damit soll verhindert werden, dass die ASP durch weitere infizierte Tiere weiter eingeschleppt wird.

Was kann man selbst tun?

Da die indirekte Übertragung des Virus auf Wild- und Hausschweine über Fleisch- und Fleischwaren sowie Speiseabfälle möglich ist, sollten Sie keine tierischen Lebensmittel aus dem (betroffenen) Ausland einführen.

Entsorgen Sie Speiseabfälle grundsätzlich nur in geschlossenen Abfallbehältern. Das gilt sowohl für den Privathaushalt, als auch für Parkplätze oder öffentliche Abfallbehälter. Die Abfälle könnten von Wildschweinen gefressen und das ASP-Virus auf diesem Weg verbreitet werden. Salami, Schinken, alle Rohwursterzeugnisse und gekühltes Fleisch sind besonders gefährlich, da das ASP-Virus in diesen Produkten monatelang überleben kann. Verfüttern Sie keine Speise- und Küchenabfälle an Wildschweine. Lassen Sie keine Brote auf der Wanderung oder Wurstreste an der Grillstelle im Wald zurück. Finden Sie verendete Wildschweine, beispielsweise auf dem Waldspaziergang, sollten Sie den Kadaver nicht berühren. Informieren Sie das zuständige Veterinäramt bzw. die Polizei über den Fundort.

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